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Christine Rockenfeller - © PRT

Pressestimmen

 

Constanze Hörlin, Regie-Studierende der Folkwang Universität der Künste, entstaubt das Stück ordentlich. Sie nimmt die Vorlage nicht allzu ernst, vieles wird überspitzt und gerät zur Groteske, was dem Text mehr als gut tut. Alleine die Umsetzung der verschiedenen "Sex-Szenen" ist so einfallsreich, originell und lustig-derb, dass man sich den Abend alleine schon deshalb ansehen sollte.

 

Bei all dem Spaß, den das Ganze macht, kommt die ernste Seite des Stücks aber nicht zu kurz. Es gibt auch die leisen Momente. Denn Macht, Sehnsucht, Enttäuschung und Verlangen nach Liebe sind in allen Szenen die unerbittlichen Begleiter des Spiels um Verführung und Verlangen. Und gerade das macht den "Reigen" zu einem rundum gelungenen Abend: kurzweilig, grell, schrill und anrührend zugleich.

 

(WAZ)

REIGEN

von Arthur Schnitzler

MIT Maike Elena Schmidt, Helge Salnikau

REGIE Constanze Hörlin

BÜHNE Fivos Theodosakis

KOSTÜM Sofia Dorazio Brockhausen

LICHT Joachim Kiel

SPRECHCOACHING Prof. Peter-Georg Bärtsch

„Geh‘, bleib jetzt bei mir. Wer weiß, ob wir morgen noch‘s Leben haben.“

 

Im Wien des ausgehenden 19 Jahrhunderts, in einem von Dekadenz und Endzeitstimmung bestimmten Lebensgefühl, treffen Szene für Szene jeweils eine Frau und ein Mann aufeinander. Einsamkeit und Sehnsucht verbindet sie: ob Dirne oder Graf, ob Soldat oder Schauspielerin. Wie im Reigen-Tanz, der dem Stück seinen Namen gibt, begegnen sie sich in immer neuen und unerwarteten Konstellationen. Jede Szene führt unweigerlich dazu, dass das zusammengewürfelte Paar miteinander im Bett landet.

 

Die Uraufführung des REIGEN wurde 1920 vom preußischen Kultusministerium verboten, sorgte für einen der größten Theaterskandale des 20. Jahrhunderts und brachte die Beteiligten wegen „Erregung des öffentlichen Ärgernisses“ vor Gericht. Der letztliche Freispruch wurde zum Präzedenzfall für die Freiheit der Kunst. Genau hundert Jahre später hat Schnitzlers Drama nicht an Relevanz verloren. Im Gegenteil: Die Frage nach der Bedeutung von Liebe und Sex in einer von Vereinsamung geprägten Welt stellt sich vielleicht dringlicher denn je.

 

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